Läufigkeit
Mit der Läufigkeit beginnt das Abenteuer „Welpen“. Die Läufigkeit wird in der Regel mit einer geschwollenen Vulva eingeleitet. Kurz danach, manchmal auch parallel, geht eine Blutung einher. Manchmal ist die Blutung stärker, manchmal schwächer. Manchmal ist das Blut erst bräunlich, manchmal direkt dunkelrot.
Soll die Hündin in der aufgetretenen Läufigkeit gedeckt werden, wird ab dem ersten Tag bereits die Ernährung umgestellt.Ansonsten wird die Hündin erstmal beobachtet, bis das Blut heller und weniger wird. Dann beginnen die Blutuntersuchung für die Ermittlung des Progesteronwertes. Meine Hündinnen werden alle und ohne Ausnahme nach Progesteronwert gedeckt, weil die Paarungsbereitschaft einer Hündin nicht immer mit dem Eisprung einhergeht und so sehr viel Stress und Zeit gespart werden kann, indem man erst gar nicht zum Rüden fährt und diesem eine Hündin vorstellt, die wie gesagt noch gar keinen Eisprung hatte. Außerdem steigen die Chancen auf einen vollen Wurf mit normaler Wurfstärke, wenn der Deckzeitpunkt optimal ist. Zusätzlich lässt sich die Fahrt zum Rüden, die häufig auch lang ist, besser planen und organisieren.
Die Ermittlung des ersten Progesteronwert geht mit einer gynäkologischen Untersuchung einher. Es wird eineVaginoskopie (Scheidenspiegelung) durchgeführt, und nach einer Tupferentnahme eine mikroskopische Untersuchung (Mykologie, Tumordiagnostik, Bakteriologie, Parasitologie, Zelldiagnostik). Diese gibt Auskunft darüber, ob die Hündin „schlechte“ Bakterien / Parasiten im vaginalen Bereich hat, welche man gegebenenfalls direkt behandeln würde. Die Zelldiagnostik gibt einen weiteren Hinweis über den Verlauf bzw. Fortschritt der Läufigkeit, weil man ebenfalls anhand der Zellen erkennen kann, ob die Hündin sich dem Eisprung nähert, noch zu Beginn ihrer Läufigkeit steht, sich im Eisprung befindet, oder bereits danach ist.
Durch das Arbeiten mit Progesterontests, welche ich meistens bereits relativ früh beginne (+- 8./9. Tag der Läufigkeit), ist es bei mir noch nicht vorgekommen, dass eine Hündin zu spät beim Rüden war und der Eisprung bereits geschehen. Auch dieses Problem lässt sich verhindern, wenn man den Hormonhaushalt durch Blutuntersuchungen überwacht, denn der Progesteronwert kann durchaus von einem auf den anderen Tag sehr hoch ansteigen.
Abhängig vom Ergebnis der ersten Blutuntersuchung wird die Hündin dann in der Regel alle 2 Tage untersucht, bis ein Wert erreicht ist, der eine Auskunft über den Zeitpunkt der Ovulation gibt. Danach wird die Hündin gedeckt.