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Resümee des Cocktail- Wurfes

Resümee des Cocktail- Wurfes

Unterm Strich kann ich sagen, dass dieser Wurf äußerst „besonders“ war. Jeder Wurf ist auf seine Art und Weise einmalig, es ist nie alles gleich. Aber meistens zieht sich ein roter Faden durch und es gibt viele Parallelen. In diesem Wurf war gefühlt – fast – alles anders. Man könnte ihn auch „den Wurf der vielen ersten Male“ nennen.
Dass eine Läufigkeit nicht immer nach Plan und Lehrbuch verläuft, kannte ich schon. Auch dieses Mal hat Tala sich Zeit gelassen, bis wir einen aussagekräftigen Progesteronanstieg hatten, mit welchem wir arbeiten konnten. Ich war begeistert, dass sie keine Unterbrechungen in der Läufigkeit hatte so wie beim Philosophers Wurf mit Tayro und ziemlich genervt von den „Ratschlägen“ der Ärzte, sie einfach kastrieren zu lassen. Warum?
Neu war, dass ein Rüde 2 Tage nach dem ersten Decken kein wirkliches Interesse mehr an der Hündin hatte. Die Wurfstärke war eine Bestätigung dafür, dass ein Deckakt aber auch definitiv ausreicht, wenn der Zeitpunkt stimmt!

Ebenfalls zum ersten Mal hatte ich eine Trächtigkeit mit einer Schmierblutung, die mich wahnsinnig gemacht hat! Jeder Fleck, den ich auf dem Boden gefunden habe, hat mich super nervös gemacht und das Gedankenkarussell ganz doll angedreht. Trotz dass der Schall positiv war und alles gut aussah, alle Welpen altersentsprechend korrekt entwickelt waren und schlagende Herzen hatten, hat mich diese Schmierblutung total besorgt. Über Pfingsten hat Tala dann richtiges Blut verloren und ich habe sie im Notdienst mit einem weiteren Schall abklären lassen, der unauffällig war.

Die Geburt war die nächste Zerreißprobe für die Nerven. Ich habe 10 (!!!) Stunden auf den ersten Welpen gewartet, nachdem ich mir sicher war, dass es jetzt los geht. Die Welpen sind in relativ großen Abständen von +- 1h geboren, was bei Tala so sonst nicht der Fall war. Nach dem 6. Welpen, nochmal über 5 Stunden später, war ich mir recht sicher, dass wir fertig wären, doch nach weiteren 3 Stunden Abstand überraschte Tala uns mit Takoda Negroni, dem 4. Rüden. Durch ihn hat Tala 3 mal exakt gleich geworfen: 4 Rüden, 3 Hündinnen.

Das erste Mal in 9 Würfen haben wir einen Welpen verloren. Salina hat keinen angelegten Darm gehabt, was sich erst nach mehreren Tierarztbesuchen und viel Hin und Her und Auf und Ab final durch ein Röntgenbild mit im Vorfeld sondiertem Barium herauskristallisiert hat. Und das auch nur, weil sie von mir sondiert wurde, damit sie endlich Nahrung aufnimmt und sie dadurch kugelrund wurde, da sie offensichtlich keinen Kot absetzen konnte. Ihr Verlust am 5. Tag nach der Geburt hat mir extrem zugesetzt und dafür gesorgt, dass ich lange die Freude, die ich sonst bei den Welpen verspüre, vermisst habe.

On top hatte Tala eine Gebärmutternentzündung. Sie hat von Anfang an in diesem Wurf so unglaublich stark gehechelt, dass ich ziemlich irritiert war. Ich kannte das so nicht von ihr und wusste es nicht zuzuordnen. War es die Wärme, da sie sonst Winterwürfe hatte? War es ihr Alter? Der Stress wegen Salina? Nachdem ich Salina habe einschläfern lassen und der Meinung war, dass nun Ruhe einkehren muss, Tala aber weiterhin gehechelt hat, als wäre sie einen Marathon gelaufen, habe ich sie am nächsten Tag zum Notdienst gebracht und uns am Samstagabend ein großes Blutbild, ein Röntgen und einen Ultraschall gegönnt, um eine Eklampsie, einen übersehenen Welpen oder eine Pyometra auszuschließen. Damit war ich alleine in der ersten Woche, in der die Welpen geboren wurden, 4 mal beim Tierarzt!

Dieser Wurf sollte auch der Wurf der neuen Anschaffungen sein. Nachdem der Ragnarök – Wurf unseren Boden in der Küche zerfetzt hat, angefangen an einer kleinen Macke, die ICH dort reingehauen habe, sollte dieses Mal ein richtig guter Boden her. Daniel hat ihn alleine ausgesucht, da ich Salina gerade sondiert habe und das Haus nicht über längere Zeitfenster verlassen konnte. Das Foto, welches er mir geschickt hat, habe ich abgesegnet. In dem Moment, wo der Boden in unserem Esszimmer lag, habe ich ihn gehasst. Das Muster macht mich wahnsinnig, es ist unruhig und teilweise sieht man durch die schwarzen Flecken nicht mal die Häufchen der Welpen, die mal daneben gehen.
Die Zäune, die ich für einen nicht geringen 4- stelligen Betrag bestellt habe, damit wir ENDLICH einen RIESIGEN Spielplatz für die Welpen haben, die robust sind, nicht rosten, stabil und schön aussehen, in welchen sie sicher sind und nicht mehr klettern können, wurden dann 1.5 Wochen vor Auszug der Welpen endlich geliefert. Sie sollten eigentlich deutlich eher ankommen, aber (angeblich) wurde der Lieferwagen, der die Zäune transportiert hat überfallen und der Hersteller hatte nicht mehr so viele spontan auf Lager. Auch eine tolle Sache gewesen. Trotz dass der Auslauf mir sehr gefällt: Zumindest EINE Hündin, (wie immer die richtige…) hat sich auch mit 8+ Wochen noch durch die Verbindungsstellen der Zäune gequetscht, die 6mm (!!!) breiter sind, als die regulären Abstände in den fixen Elementen. Ich bin begeistert, ehrlich!

Noch nie zuvor ist es vorgekommen, dass ALLE Bewerber, die zum Kennenlernen hier waren, auch tatsächlich einen Hund bekommen haben. Die Schweizer sind herein gekommen und haben mir direkt von sich aus angeboten, ihren Rüden, sollten sie einen bekommen, als Zuchtrüden zur Verfügung zu stellen. Ich habe die Welpen nach charakterlichen Eigenschaften zugeordnet, denke aber, dass alle auf ihre Weise wunderschön sind, und so bin ich sehr glücklich über die Möglichkeit, Cheveyo bei Interesse und dem Bestehen aller gesundheitlichen Untersuchungen, der Tamaskan- Zucht ebenfalls ergänzend zur Verfügung stellen zu können!

Die Absagen, die ich dieses Mal verteilt habe, gingen an die, die einfach weiter hinten auf der Warteliste standen. Neu war also auch, dass wir deutlich! mehr Bewerber hatten, als Welpen abzugeben. Neu war auch, dass Interessenten aus dem vorherigen Wurf, in welchem sie aus welchen Gründen auch immer keinen Welpen kriegen konnten, tatsächlich auf den nächsten Wurf gewartet haben. So war es bei 3/5 Hunden, die ich dieses Mal abgegeben habe! Weil ich niemanden warten lassen möchte, um später eventuell doch eine Absage zu erteilen, habe ich allen die in der Interessente- Gruppe waren und leer ausgegangen sind, dieses Mal die Möglichkeit geboten, uns bereits beim aktuellen Wurf kennenzulernen um ihnen dann direkt eine Zu- oder Absage für den nächsten Wurf geben zu können, sodass sie sich im Falle einer Absage direkt anderweitig umschauen können. 3 Familien haben dieses Angebot angenommen und ich bin sehr gespannt, ob sie wieder dabei bleiben, so wie die Familien von Cheveyo, Coby und Chihiro, die ich aus Kishas Wurf in den nächsten übernommen habe.

Hätte ich in diesem Wurf einen extra- Wunsch äußern dürfen, quasi als i- Tüpfelchen zum normalen Kram, den man sich bei jedem Wurf wünscht (alle fit, alle gesund, kein Kaiserschnitt, keine Totgeburten etc), wäre es eine braune Hündin gewesen, die mein Herz berührt. Und da war sie dann, Takoda Daiquiri. Mein Bauchgefühl hat mir gesagt, dass die Chancen gut stehen, dass es in diesem Wurf klappt, Daniel davon zu überzeugen, dass ein 6. Hund eine RICHTIG gute Idee ist.
Daniel selbst hat aber zuerst gesagt, dass ich bescheuert bin (so direkt hat er es natürlich nicht gesagt, aber seine Gedanken waren laut, sehr laut!). Dann gab es diese eine Situation, in der wir im Welpenstall standen, Daniel den „falschen“ Hund auf dem Arm hatte, ich ihm Daiquiri auf den Arm gedrückt habe, mit den Worten, er möchte doch bitte den richtigen Hund auf den Arm nehmen, und dann fragte er mich einfach nur, ob das nun unser Hund sei. Ich war maximal irritiert, und hatte Schwierigkeiten zu differenzieren, ob er es ernst meint oder mich nur aufziehen möchte, aber danach war die Sache einfach klar – und so war es insgesamt wesentlich einfacher als gedacht, sie zu behalten, und ich bin extrem froh darüber. Damit haben wir aus 2 von 3 Würfen jeweils einen Welpen von Tala behalten und ich könnte glücklicher nicht sein.

Dieser Wurf hat mich so viele Nerven und Tränen gekostet, vom Geld und der Kraft möchte ich gar nicht anfangen zu sprechen. Man glaubt, man ist auf alles gefasst. Man weiß, dass die Dinge nicht immer nach Plan und Wunsch laufen. Man denkt, man ist zumindest theoretisch vorbereitet und dann kommt es anders und haut einen aus den Schuhen. Lova ist das größte und beste „Trostpflaster“, das ich mir hätte vorstellen und wünschen können. Sie ist 100% das, wovon ich geträumt habe und sie hat mir so sehr dabei geholfen, das zu verarbeiten, was hier zu verarbeiten war. Bereits in der zweiten Woche, nachdem sich die Dinge hier eingependelt haben und die Aufarbeitung der Ereignisse der ersten Woche anfing, wusste ich, dass ich sie nicht verkaufen möchte. Dass sie nun tatsächlich hier ist und nicht woanders, ist manchmal immer noch nicht greifbar für mich.

Seit dem 16.08. sind nun alle Welpen weg. Ich war super glücklich darüber, dass wir keine Impfreaktionen hatten (die hatte ich noch nie, aber hahaha…), nicht ein Welpe irgendwie irgendwas. Ich hatte nicht mal einen Tag bei einem einzigen Welpen Durchfall oder Kotzerei. Die 6, die hier waren, waren perfekt! Und so denkt man, man ist nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen, man hat einen Verlust zu verarbeiten und hat sich über ein paar Dinge geärgert, die suboptimal waren und der erste Welpe, der ausgezogen ist, landet direkt am nächsten Tag beim Tierarzt, weil er eine Eichel aufgenommen hat und der Verdacht auf einen Darmverschluss besteht. Im Laufe der Woche hatten 3 weitere Welpen Durchfall. Ein einziger (wie geht das?) wurde positiv auf Giardien getestet, 2 weitere auf anderen Kram. Der erste Welpe war 2 Tage nach der aufgenommenen Eichel wieder fit, Gott sei Dank kein Darmverschluss, und zusammen mit den Mädels hat er dann die 50% des Wurfes, die keinen Durchfall hatten. Auch wenn alle Welpen fröhlich sind und gut drauf, nervt mich das unbeschreiblich. Die Welpen werden äußerst intensiv auf ihre Auszüge vorbereitet. Sie kennen es, in einer Box zu sein, im Auto mitzufahren, an der Leine zu laufen, Halsband und Geschirr zu tragen. Sie kennen andere Gärten, andere Hunde, andere Häuser und Wohnungen. Ich möchte, dass die Leute, die hier einen Hund mitnehmen, die erste Zeit mit den Welpen direkt genießen können, so stressfrei wie möglich. Dafür nehme ich hier selbst einigen Stress in Kauf. In diesem Wurf bin ich teilweise um 5.00 morgens mit den Babies schon im Auto durchs Dorf im Kreis gefahren, weil es sonst zu heiß war. Und dann sind 4 von 6 Welpen einfach in dieser besagten ersten Woche direkt beim Tierarzt, trotz 4facher Entwurmung, wie immer. Ich weiß, dass eine so intensive Sozialisierung und die Ausflüge und Treffen mit anderen Hunden auch ein gewisses Risiko mit sich bringen und Welpen empfindlich sind, trotzdem auch hier: noch nie Probleme gehabt!

Von meiner Seite aus ist in diesem Wurf alles gelaufen, wie immer. Trotzdem war so vieles anders. Der Aspekt des Sommers, den ich mir unglaublich schön und romantisch vorgestellt habe, hatte auch zwei Seiten. Natürlich war es super schön, bei Sonnenschein mit den Welpen im Garten zu spielen und sie nicht so viel im Haus zu haben. Die Waschmaschinen liefen dieses Mal weniger, aber wir hatten auch Tage, an denen die Hitze nicht auszuhalten war, jedes Pippi und jedes Häufchen, welches daneben gegangen ist, sofort angetrocknet ist auf dem wunderschönen Boden, die Welpen nur am Hecheln waren oder ich sie ins Badezimmer ausquartiert habe, damit sie sich runterkühlen können.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich von der Verpaarung als solches begeistert bin. Es ist der leiseste, einfachste Wurf seitens der Welpen gewesen, den ich großgezogen habe. Die einzelnen Welpen haben mir AUSGESPROCHEN gut gefallen. So gut, dass ich Rhaegar am liebsten für Kishas zweiten Wurf wieder nehmen würde. Ich war überrascht, wie vielen Menschen das Braun gefallen hat, bin ich doch immer davon ausgegangen, dass die meisten die Vorstellung eines grauen Hundes haben.
Ob Sommer oder Winter wird hier zukünftig keine Rolle spielen. Beide Jahreszeiten haben Vor- und Nachteile, wie ich nun feststellen durfte.
Dass die Wurfbox dieses Jahr ansonsten leer bleiben wird, ist gut und richtig. Kisha war während des Cocktail- Wurfes nun das erste Mal seit September letzten Jahres läufig und wird frühestens bei der nächsten Läufigkeit belegt, also in ca. 1 Jahr. Auch wenn sie sich wieder rührend um die Babies gekümmert hat: ICH brauche ein bisschen Abstand und eine kleine Pause! Meine Akkus sind leer, ich möchte mich auf Lova konzentrieren und wieder andere Dinge mit meinen Hunden machen.

Was Tala angeht, ist die Sache klar: Sie wird im September 7, kann damit noch einen Wurf machen, wird sie aber nicht. Sie hatte jetzt im Abstand von ca. 1,5 Jahren 2 Würfe und das ist genug. Sie hat uns in der Summe 21 Welpen geboren, wovon 20 perfekt sind. 2 davon leben bei uns, der Rest verschönert das Leben anderer Familien. Sie geht damit in Zuchtrente und erfreut sich hoffentlich die nächsten 7 Jahre einfach nur an ihrem Leben als Familienhund. Sie wird selbstverständlich bei uns bleiben, bis zu ihrem letzten Atemzug. Wir lieben sie abgöttisch und sind so dankbar für die wunderbaren Hunde, die sie uns über die Jahre geschenkt hat!

5 Wochen alte Babies

5 Wochen alte Babies

Fakt ist, nun zählen wir rückwärts und zum Ende dieser Woche waren definitiv alle Besucher und potentiellen Welpenkäufer hier, und wir wissen mit Sicherheit, ob alle Welpen nun vergeben sind, oder die nächsten Interessenten auf der Warteliste nachrücken. Fakt ist auch, 3 Termine zur Abholung der jeweiligen Babies stehen bereits. Mir fehlen jedes Mal die Worte, wie schnell es am Ende geht. Jetzt kommt noch der Sozialisierungs- Endspurt und dann dürfen sie in die große weite Welt ziehen…

4 Wochen alte Babies…

4 Wochen alte Babies…

Und damit auch schon so ziemlich Halbzeit… Unfassbar, einfach unfassbar. Die Zucht von Hunden hat gefühlt sooo viel mit Warten zu tun. Warten darauf, dass die Hündin läufig wird, warten darauf, dass der Progesteron- Wert passt und die Hündin belegt werden kann, warten auf einen Ultraschall, der im besten Falle positiv ausfällt, warten darauf, dass die Geburt losgeht. Und kaum sind die Welpen da, ist es ein Fignerschnippen und sie sind schon wieder weg…

3 Wochen alte Babies

3 Wochen alte Babies

Und wie immer, wenn die Welpen erstmal da sind, rast die Zeit in Windeseile an uns vorbei. Die Babies sind unglaubliche 3 Wochen alt und sehen aus wie kleine Teddybärchen! Papa hat seinen braunen Charme sehr schön vererbt, anders kann ich das nicht sagen. Nächste Woche erwarten wir bereits die ersten Besucher, und dann ist auch schon wieder fast Halbzeit!

Fußball- Welpen

Fußball- Welpen

Passend zur Fußball- EM habe ich ein kleines Welpenshooting dazwischen geschoben, einfach nur so, weil die Babies SUPER niedlich sind!

Die Babies sind 1 Woche alt!

Die Babies sind 1 Woche alt!

Und nur noch zu sechst… Dieser Umstand ist nach wie vor unglaublich schmerzhaft, noch nie zuvor haben wir einen Welpen gehen lassen müssen oder auch nur einen Hund aus unserer Nachzucht verloren. Die anderen 6 erfreuen sich bester Gesundheit und Vitalität und wir versuchen, uns so gut es geht an ihnen zu erfreuen und die Ereignisse der vergangenen Tage nicht wie eine dunkle Wolke über diesem Wurf schweben zu lassen.

Der Fall „Salina“

Der Fall „Salina“

Wir bedauern, eine Hündin aus Talas aktuellem Wurf, erlöst haben zu müssen. Salina, die rote Hündin, kam mit einem völlig normalen Gewicht von 475g weder als letzte noch als leichteste auf diese Welt. Ihre Geburt war die schnellste. Sie wirkte von Anfang an vollständig und gesund. Alles so, wie es sein sollte, da wo es sein sollte. Kein Unterschied zu ihren Geschwistern. Sie lag immer bei den anderen dabei, am Gesäuge, bei Mama. Agil, fit und munter.

Von Montag auf Dienstag hat sie ihr Gewicht gehalten aber nichts zugenommen, was nicht besorgniserregend ist, so kurz nach der Geburt. Auf Mittwoch hat sie dann etwas abgenommen, aber immer noch nicht dramatisch. Trotzdem habe ich ihr Trinkverhalten mal beobachtet und wollte sie an die größeren Zitzen / die bereits angesaugten legen. Dabei fiel mir auf, dass sie, wenn überhaupt, nur halbherzig saugt. Also habe ich über eine „Nurrinou Bibi“- Zitze die Zufütterung versucht. Auch dort zeigte sie kein Saugverhalten und spuckte ihre Milch nur aus. Milch hineinzuspritzen ist immer so ne Sache, da sie gerne mal in der Lunge landet, was natürlich echt kacke ist. Sicherheitshalber bin ich am Mittwochabend noch in den Notdienst nach Dortmund mit ihr gefahren, wo wir schlappe 3 Stunden gewartet haben, bis wir dran waren. Es bestätigte sich, dass sie KEINEN Gaumenspalt hat, Herz ok, alles unauffällig. Trotzdem fing sie nicht an, ordentlich zu saugen. Am Donnerstag habe ich mich entschieden, sie über eine Sonde zu ernähren, da sie in der Zwischenzeit sehr viel Flüssigkeit verloren hatte und immer kraftloser wurde. Nach einer Einweisung und dem gelieferten Material von meiner allerbesten Züchterkollegin und Ansprechpartnerin Nr. 1, wurde Salina alle 2h sondiert. Sie wurde etwas mobiler, der Bauch endlich runder, und das Gewicht auf der Waage stieg an. Heute Morgen ist mir dann aufgefallen, dass ihr Bauch extrem hart ist und wie aufgeblasen wirkt. Eine Massage nach der anderen konnte keine Abhilfe schaffen. Keine von mir angewendete Methode, kein Ratschlag half.

Also habe ich sie vor dem Wochenende noch einmal zum Tierarzt gebracht, da klar war, dass ich in einen solch aufgeblähten Bauch sicher keine weitere Milch reinfließen lassen werde. Die Tierärztin hat Salina dann Kontrastmittel gespritzt und sie anschließend geröngt. Dann kam die Gewissheit: Salina hat keinen angelegten Darm bzw. fehlt eine Verbindung. Von außen absolut 0 ersichtlich, konnte ich ihr nur noch durch Euthanasie helfen. Wir hatten von Anfang an keine Chance. Einfach nicht die geringste. Zu wissen, dass ich alles für sie getan habe, was ich konnte und mir einfiel, ist nur ein kleiner Trost, weil der Verlust sooo unbeschreiblich weh tut.

Ich möchte von Spekulationen über irgendwelche fehlerhaften Vererbungen seitens Hündin aber auch Rüde absehen. Alle anderen Welpen sind vollkommen in Ordnung. Laut Tierärztin handelt es sich um eine dumme Laune der Natur. Pech, würde man auch sagen. Auf 9 Würfe mit insgesamt 44 Hunden, hatte ich jetzt das erste Mal Pech. Ich versuche, mir vor Augen zu halten, dass meine Bilanz immer noch EXTREM gut ist.
Ich versuche, dankbar zu sein für alle gesunden Hunde, die bislang bei uns zuhause geboren wurde.
Dafür, dass auf meine gesamte Nachzucht, Terrier oder Tamaskan, nicht ein kranker Hund dabei ist und bislang alle leben.
Wie ich gerne zu sagen pflege: Die Natur ist vielfältig. Dieses Mal war sie einfach blöd.

Vorstellung unserer Welpen

Vorstellung unserer Welpen

Die ersten Fotos sind aufgenommen und bearbeitet, das Thema steht fest: Daniel hat sich für ein „Cocktail- Thema“ entschieden. Entsprechend stelle ich vor: unsere 7 Tala- Cocktails!

Der Weg zur vollen Wurfkiste

Der Weg zur vollen Wurfkiste

Neulich habe ich bei uns im Hof den Anhänger Holzschnitzel geleert, als eine Nachbarin mit ihrem Hund vorbei kam und fragte, ob die Welpen schon da seien. Nein, sagte ich. Und so begann ein kleines Gespräch über die Zucht von Hunden. Sie hatte auch schon mal überlegt, ihre Hündin mal belegen zu lassen, das müsse toll sein, diese Erfahrung machen zu können. Ja, sagte ich, das sei es auch. Aber die Zucht von Hunden ist so viel mehr, als nur zwei Hunde miteinander zu verpaaren, 2 Monate zu warten und dann einer reibungslosen, schnellen Geburt zuzusehen, um dann weitere 2 Monate lang 1-2 Hände voll tolle, gesunde Welpen bei der Entwicklung zu begleiten.
Bevor ich jetzt auf Talas Läufigkeit, Trächtigkeit und die Geburt eingehe, möchte ich vorab betonen, dass ich mich in keinerlei Hinsicht darüber beschweren oder deswegen rumjammern möchte. Ich nehme mir die Zeit, euch einen Einblick in das zu gewähren, was „hinter den Kulissen“ passiert und im Kopf eines Züchters. Vielleicht interessieren sich auch andere Züchter für den Verlauf und all die Dinge, die anders verlaufen sind, als man sie sich vorstellt oder es kennt.
Talas Läufigkeit begann 6 Wochen eher, als erwartet, am 27.03. Sie wurde das letzte Mal im Dezember 2022 belegt, nach einer Läufigkeit, die ich so noch nie erlebt habe. Sie hatte einen Split- Östrus, eine sogenannte gespaltene Läufigkeit und hat diese immer wieder begonnen, inklusive typischer Anzeichen, um sie dann wieder abzubrechen. Sämtliche Progesterontests, wovon ich etliche habe machen lassen, konnten keinen Wert, geschweige denn einen Anstieg messen. Nach über 7 Woche Auf und Ab fuhr ich an einem Mittwochabend, nachdem eine Züchterkollegin Tala „begutachtet“ hat, auf ihren Rat spontan nochmal zum Progesterontest, obwohl der Wert am vorherigen Freitag nach wie vor nicht messbar war. Auf der Fahrt dorthin dachte ich noch, dass es so eine Zeit- und Geldverschwendung sei, aber ich wollte nichts unversucht lassen. Die Tierärztin empfahl, diese Läufigkeit nicht zu nutzen und Tala nicht zu belegen, da es ja offensichtlich Unregelmäßigkeiten gab und sie offenbar „Hormonstörungen“ hatte. Nachdem Tala Blut abgenommen wurde, erhielt ich 20 Minuten später den Anruf, dass sie einen Wert von 16,9 hätte und UMGEHEND belegt werden müsste – mit dem Hinweis, nicht zu viel zu erwarten im Ergebnis.
Das Ergebnis damals waren 7 gesunde Welpen, die sich bester Gesundheit erfreut haben: Der Wurf von Tala und Tayro im Februar 2023.

Danach hatte sie eine normale Läufigkeit. Die darauffolgende war die letzte und kam dann also 6 Wochen eher, was aber auch einfach mal so sein kann. Wir leben in einem Haushalt mit 5 unkastrierten Hündinnen. Gefühlt ist immer eine läufig. Das war auch zu dem Zeitpunkt so. Es gibt Menschen, die behaupten, das andere Hündinnen dann „nachziehen“. Wie auch immer. Erstmal nicht ungewöhnlich.
Am 10. Tag der Läufigkeit bin ich zum ersten Progesterontest gefahren. Kein messbarer Wert.
Am 13. Tag der Läufigkeit waren wir bei 1,04.
Am 15. Tag der Läfuigkeit wieder bei unter 1, also nicht messbar. Auf meine Frage hin, ob es gewöhnlich sei, dass ein Wert ansteige um dann wieder zu sinken, wurde mir gesagt, dass das Messgerät immer einen gewissen Bereich der Schwankungen hat, und die 1,04 vielleicht nur eine Schwankung gewesen seien und beide anderen Tests zb bei 0,9 waren, aber das Gerät in dem Bereich eben nicht misst.
Am 18. Tag der Läufigkeit hatten wir einen Wert von 1,46, wo man also von keiner Schwankung mehr ausgehen konnte. Die Ärzte waren aber nicht glücklich über den langsamen Anstieg und meinten, dass wir in der kommenden Woche einen Termin vereinbaren sollten für einen Ultraschall- Check der Gebärmutter und der Eierstöcke um Zysten / eine Pyometra ausschließen zu können. Ein so langsamer Anstieg sei eben „nicht normal“. Es fiel ebenfalls zum ersten Mal das Wort „Kastration“.
In der darauffolgenden Woche fuhr ich am 21. Läufigkeitstag also zum nächsten Progesterontest und zum besagten Ultraschall. An diesem Tag war wieder eine andere Tierärztin für uns da und als sie mich fragte, an welchem Zyklustag wir wären, schaute sie mich ebenfalls verdutzt an und meinte als Nächste, dass wir vielleicht über Kastration sprechen sollten…
Nachdem Tala Blut abgenommen wurde für den Progesteronwert – das Ergebnis lag noch nicht vor -, sind wir also in den Ultraschallraum. Dort wurde Tala sehr umfangreich geschallt. Die Ärztin äußerte sich während dieser Untersuchung nicht. Ich war mir allerdings ziemlich sicher – so sicher ich mir mit dem, was ich auf einem Ultraschall „lesen“ kann, sein kann – Follikel gesehen zu haben. Als sie den Ultraschall beendete, sagte sie etwas erstaunt, dass alles in Ordnung sei. Keine Auffälligkeiten, Eierstöcke und Gebärmutter okay. Dann habe ich sie auf die Anwesenheit der Follikel angesprochen. Ja, es seien welche da. Links 1 großes, rechts 3 kleine. Damit sind wir dann nach Hause gefahren.
Spätestens da ging das Dilemma in meinen Gedanken weiter. Davon ausgehend, dass ca. 70% der Follikel eine Eizelle enthalten, die korrekt befruchtet wird und sich gut weiterentwickelt, würden wir einen Wurf von ca. 3 Welpen erwarten.
Die Whatsapp- Nachricht mit dem Progesteronwert kam eine halbe Stunde später. Der Wert war ENDLICH bei 6,9. Wenn man bedenkt, dass die Ovulation ab 5,9 startet / starten kann, wollte ich keine weiteren Tests mehr machen und habe beschlossen, sie zwei Tage später zu belegen. Dann sollte ihr letzter Wurf eben ein kleiner sein. Der Austausch mit anderen Züchtern hat mich diesbezüglich nur bedingt weiter gebracht, da alle Ansätze über „übersehene Follikel“ einfach spekuliert waren.
Am 23. Tag der Läufigkeit ging die Reise also nach Holland zum Decken. Auch hier habe ich mir geteilte Meinungen angehört bezüglich des Rüden, da er noch keinen Nachwuchs hatte und ein mit ihm geplanter Deckakt nicht stattgefunden hat, weil. Und es wäre doch so schade um Talas letzten Wurf, wenn.
Das wusste ich alles. Da ich nun auch einen Tamaskan- Deckrüden habe und mich auch freuen würde, wenn sich eines Tages ein toller Züchter FÜR ihn entscheidet und ihm die Möglichkeit bietet, seine ersten Erfahrungen zu machen, wäre es etwas paradox, von der anderen Seite ausgehend deswegen einen Rüden nicht zu wählen. Ich bin also bei meiner Meinung geblieben, und das war richtig so! Der Deckakt hat gut geklappt. Nicht überragend, aber gut. Man hat dem Rüden logischerweise angemerkt, dass er unerfahren ist, denn das war er eben auch. Tala ist eine sehr liebe Hündin, die ohne zu hampeln ganz brav steht und den Rüden auch im Vorfeld animiert etc. Für einen ersten Deckakt eigentlich perfekt, aber der Größenunterschied war ein erschwertes Kriterium für Rhaegar, der einfach nicht richtig dran kam. Nach einigen gescheiterten Versuchen des Aufreitens habe ich also vorgeschlagen, Tala etwas erhöhter zu stellen, sodass sie mit ihrem gesamtem Hinterteil etwas höher war und Rhaegar damit etwas entgegen käme. Beim zweiten Versuch des Aufreitens haben die Hunde problemlos verknotet! Wir waren erfolgreich.

Zwei Tage später ging es zum Nachdecken. Ich kürze an dieser Stelle ein wenig ab: Das Nachdecken hat nicht geklappt. Beide Hunde hatten deutlich an Euphorie verloren, was schade zu sehen war, auf der einen Seite, denn ich bin trotzdem um 3.30 aufgestanden, knappe 4 Stunden pro Richtung gefahren, habe meinen Samstag geopftert etc. Tala stand noch super brav, hat Rhaegar aber nicht mehr sonderlich animiert. Rhaegar schien sein Interesse weitestgehend verloren zu haben. Auf der anderen Seite war es im Vergleich zu dem Treffen vor 2 Tagen dann aber auch ein sehr gutes Indiz, da wir zu dem Zeitpunkt offenbar perfekt waren vom Timing.
Am Montag wurde der Ultraschalltermin für in 3+ Wochen vereinbart. In der Zwischenzeit ging es mir gedanklich irgendwie nicht gut. 4 Follikel, 1 Deckakt… So einen Ausgang hatte ich noch nie. Mit meinen Terriern habe ich 3 x 4er Würfe gehabt. Da ich vorher aus Interesse jedes Mal einen Schall habe machen lassen, weiß ich, dass wir im Vorfeld alle 3 Male 7 Follikel hatten. Ich bin also erst Recht von einem kleinen Wurf ausgegangen.
Einige Tage später hatte ich einen Geistesblitz! Wenn der Eisprung ab 5,und startet oder starten kann, und wir geschallt haben zu einem Zeitpunkt, an welchem der Wert bereits bei knapp 7 war, war es doch möglich, dass einige der Follikel gar nicht mehr geschallt werden KONNTEN, weil sie bereits unterwegs waren!? Naja, eine weitere Theorie. Ein weiterer Versuch, etwas positiver an das alles heranzugehen.
3 Tage nach dem Decken fing Tala dann an, bräunlichen Ausfluss zu verlieren. Zwar war ich etwas verwundert, warum erst 3 Tage nach dem Deckakt, habe mir aber gedacht, dass eventuell kleine Blutgefäße geplatzt sein könnten. Am nächsten Tag war Ruhe, dann fing es immer wieder mal an und hörte immer wieder mal auf.
Am 10.05. war dann der Ultraschall, welcher mit dem ersten Schallkopf 5, mit dem zweiten 7 Welpen gesehen hat. Die Ärztin äußerte dann final: 6+- 1 Welpe. Für diesen Ultraschall bin ich in die Praxis von Frau Dr. Möhrke gefahren, die sich auf Reproduktion spezialisiert hat. Ich habe mir einen großen Zettel mit vielen Fragen vorbereitet, und gemeinsam sind wir mit der Tierärztin, die sich extrem viel Zeit dafür genommen hat, alles durchgegangen. Meine „Theorie“ über die Follikelzählung hat sie bestätigt. Andernfalls könnte es ja auch nicht zu ~6 Welpen gekommen sein. Auf das Flecken, oder die leichte Blutung hin sagte sie, das könnte schon mal einfach so sein, sollte jetzt aber im Laufe der nächsten Woche dann auch nachlassen. Der Ultraschall hat eine altersentsprechende Entwicklung gezeigt, alle Welpen hatten einen Herzschlag. Die Kammern waren optimal angelegt, genügend Fruchtwasser war auch da. Alles, wie es sein sollte.

Auch an dieser Stelle kürze ich ab: Das Flecken hat tatsächlich erst nachgelassen, wurde dann aber natürlich über Pfingsten deutlich mehr. Am 19.05. hatte Tala abends blutigen Ausfluss, sodass ich sie Pfingstmontag in den Notdienst nach Dortmund in die selbe Praxis für einen weiteren Check und Ultraschall gebracht habe. Zu dem Zeitpunkt habe ich eine Resorption / eine Teilresorption einkalkuliert, da so gut wie niemand, mir großartig weiterhelfen konnte oder so etwas schon mal erlebt hat. Wir konnten auf Grund der fortgeschrittenen Trächtigkeit nicht mehr jeden Welpen einzeln anschallen, aber: die von uns angeschallten Welpen zeigten: nichts. Keine Anzeichen auf Resorption, keine Auffälligkeiten. Talas Allgemeinzustand war die ganze Zeit über PERFEKT. Es ging ihr blendend. Sie hatte den Appetit ihres Lebens, hat an Umfang zugenommen, war aktiv, fröhlich, lustig. Einfach Tala, wie sie ist. Wir haben prophylaktisch eine Antibiose über 10 Tage gefüttert und am Ende dieser Antibiose lies die Blutung dann auch nach, und kam nicht mehr wieder.

Talas Umfang konnte man bei der Zunahme täglich zusehen. Sie wurde jeden Tag runder und runder, hat Essen vom Tisch geklaut, oder aus dem Mülleimer. Ihr Hunger in dieser Trächtigkeit war unvergleichlich, nichts, was ich vorher jemals bei ihr erlebt habe. Mal waren es die gegrillten Knochen, die sie nicht hätte fressen dürfen, mal die Abschnitte der Wassermelone, die noch auf der Arbeitsplatte lagen. Nichts war vor ihr sicher. MEINE NERVEN!!!! Gefühlt wurde wirklich nichts ausgelassen, es gab kaum eine längere Phase, in der ich einfach nur dachte: ach, guck mal, wie schön, ein dicker Welpenbauch… Ständig Sorgen, Gedanken, Befürchtungen… Sauerkraut.
Nachdem meine Rechnung bezüglich des Trächtigkeitstages offenbar etwas variierte zu der von anderen Züchtern, hat Tala dann, am 17.06. um 4.40 Uhr in der Früh, nachdem sie das gesamte Wochenende davor keins der wunderbare Zeitfenster zum Werfen genutzt hat, in welchem wir alleine zuhause waren, Mann und Kind gemeinsam unterwegs waren und es perfekt gepasst hätte 😉 mit starkem Hecheln und Zittern die Geburt mit der Eröffnungsphase offensichtlich eingeleitet.
Nun gut, dann eben so. Ich war über den Zeitpunkt dennoch sehr glücklich, da ich mich an ihren vorherigen Würfen orientiert habe und wusste, wir wären gegen 8 – 9, wenn Daniel das Haus verlassen würde, garantiert allerspätestens durch. Bis dahin war unser Sohn betreut und alles war schön. Ja, man kann es sich schon denken… Den Vormittag über habe ich dann versucht, ein bald 2,5 Jahre altes Kind im Bett im Schlafzimmer mit diversen Spielen, Wimmelbüchern, Duplobausätzen etc zu beschäftigen, während Tala zwischen starkem Hecheln und Tiefschlaf hin und her schwankte. Um 14.00 Uhr, nachdem immer noch keine Wehen eingesetzt haben, also bald 10 (!!!) Stunden später, habe ich unseren Sohn dann von Oma und Opa abholen lassen und schon mal einen Anruf in Dortmund getätigt, dass wir uns in der Geburt befinden, aber noch keine Welpe da ist. Die Praxis am Dorney in Dortmund bietet für Züchter den wunderbaren Service einer Erreichbarkeit über eine speziell für diese Zwecke angelegte Handynummer, mit einer 24h Erreichbarkeit. Für diese habe ich uns also angemeldet, sollte es doch nicht vorwärts gehen / nach 20.00 Uhr noch zu Komplikationen kommen.
Kurze Zeit später setzten die Presswehen ein und um 14.29 wurde endlich der erste Welpe geboren, ein mit soliden 440g wunderschöner Rüde.

Um kurz nach 18.00 hatten wir schließlich einen maximal ausgeglichenen Wurf mit 3 Rüden und 3 Hündinnen in der Wurfbox liegen. Ich war mir zuerst unsicher, ob wir fertig sind. Zwischendurch war ich mir sogar ziemlich sicher, noch Bewegungen im Bauch gesehen zu haben. Da Tala sich aber komplett heruntergefahren hat und einfach nur zufrieden döste, habe ich die Geburt als abgeschlossen betrachtet und uns für den nächtlichen Notdienst abgemeldet.

Im Anschluss wollte ich die anderen Hunde füttern, für welche ich logischerweise den gesamten Tag über keine Zeit hatte. Tala stürmte aus dem Schlafzimmer in die Küche zu uns, und verlangte ebenfalls nach einer Mahlzeit. In ihren vorherigen Würfen musste ich sie aus der Wurfbox zum Lösen im Garten zwingen oder heraus tragen, gestern war einfach alles anders. Ihre Mahlzeit hat sie verschlungen und es war mir wunderbar möglich, sie abzutasten und zu checken, ob noch ein eventueller Welpe im Mutterleib war. Fehlanzeige. Alles weich, nichts zu ertasten.
Entsprechend haben wir also, nach einem suuuuuper langen Tag endlich den Feierabend eingeläutet. Daniel hat unser Abendessen zubereitet, das Kind war im Bett, die ersten zwei Waschmaschinen mit Handtüchern und Laken von der Geburt liefen bereits. Während des Essens fragte Daniel mich, ob ich zufrieden sein. Ich sagte ihm, dass ich extrem zufrieden bin, dass am Ende einfach alles gut gegangen ist, wir einen sehr ausgeglichenen Wurf haben und Tala wie immer sehr liebevoll ist, entspannt und wohlauf. Davon ausgehend, dass 7 Welpen beim Tamaskan der Durchschnitt sein sollen, Kisha im letzten Wurf 8 hatte, sind wir mit 6 wieder im Durchschnitt und erfüllen die Prognose der Ärztin, die den Ultraschall gemacht hat, genau.
Und dann wachte unser Sohn auf, der im Moment leider wirklich unruhig schläft und riss uns aus dem Gespräch heraus. Im Schlafzimmer angekommen, wollte ich mich zu ihm gesellen und ihn beruhigen, wobei ich gleichzeitig feststellen durfte, dass Tala PRESST! 3 STUNDEN SPÄTER! Der Kopf des 7. Welpen war bereits zu sehen! Zur Info: Man sagt, bis zu 4 Stunden zwischen der Geburt zweier Welpen ist noch im Rahmen, aber nein, damit habe ich absolut nicht mehr gerechnet.

Wir haben im Vorfeld noch gescherzt, wie unglaublich es gewesen wäre, wenn Tala exakt wie im ersten und zweiten Wurf wieder 7 Welpen mit der Aufteilung von 4 Rüden und 3 Hündinnen gehabt hätte. Ihr könnt es euch schon denken, oder?

Was aus diesem Wurf bereits (wieder) geschlussfolgert werden kann:

  • Eine Läufigkeit DARF auch mal länger dauern
  • Ein einzelner Deckakt reicht, wenn der Zeitpunkt passt
  • Nicht alles, was Ärzte sagen und empfehlen, stellt sich als korrekt heraus
  • Blutungen in der Trächtigkeit MÜSSEN nicht besorgniserregend sein
  • Die Eröffnungsphase kann in der Tat seeeehr lange dauern
  • Eine Geburt ist erst dann abgeschlossen, wenn die Hündin das beschließt 😀
  • Statistiken und Theorien sind was für Statistiker und Theoretiker
  • Tala ist einfach wunderbar!
  • Und: die Natur ist vielfältig und individuell!

Begrüßt unsere wunderbare dritten 7 Zwerge, die Tala uns geschenkt hat!